Schon vor mehreren Jahren ist das Schönheitsideal von einem runden und prallen Po von Brasilien zu uns nach Deutschland herübergekommen. Promis wie Jennifer Lopez und Kim Kardashian haben dies noch weiter forciert. Seitdem haben das Interesse und damit auch die Nachfrage nach einer operativen Po-Vergrößerung, dem Brazilian Butt Lift, zugenommen.
Dies ist auch nachvollziehbar. Schließlich kann durch die Po-Vergrößerung mit Eigenfett nicht nur den Po vergrößern und neu formen, sondern auch andere Problemzonen behandeln. Dies ist deshalb möglich, weil für die Eigenfettgewinnung eine Fettabsaugung erforderlich ist, durch die sich Fettpolster an anderen Stellen, den Entnahmebereichen, reduzieren lassen.
Dr. Eberhard, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie ist angesehen als Experte für den Brazilian Butt Lift. Die Eingriffe führt er in seiner eigenen Praxis in ….. durch.
Wir freuen uns, mit Ihm dieses Interview führen zu dürfen, um Fragen zum Brazilian Butt Lift beantworten zu lassen.
Herr Dr. Eberhard, um was geht es eigentlich beim Brazilian Butt Lift? Welches Ziel verfolgt die Behandlung?
Dr. Eberhard: Zusammengefasst geht es um eine Vergrößerung bzw. Formung vom Gesäß. Dafür wird Eigenfett gewonnen, dass dann in die Po-Region injiziert wird. Dem Wunsch, einem größeren und besser geformten Po gerecht zu werden, ist für mich das Ziel dieser Behandlung.
Welche Methode bevorzugen Sie? Die Po-Vergrößerung mit Eigenfett oder die Vergrößerung mit Implantaten?
Dr. Eberhard: Im Original erfolgt die Vergrößerung mit einer größeren Menge an Eigenfett, das in den großen Gesäßmuskel transplantiert wird. Aufgrund mehrerer Todesfälle, unter anderem in Düsseldorf, ist die Transplantation von Eigenfett unter die Muskelfaszie verboten. Die Einbringung darf nur noch subkutan ins Gesäß erfolgen. Damit ist die Methode faktisch wirkungslos geworden. Dies ist deshalb der Fall, weil mit der subkutanen Injektion von Fettzellen eine zufriedenstellende, sprich ausreichende Po-Vergrößerung nicht mehr erzielt werden kann. Deshalb führe ich den klassischen Brazilian Butt Lift nur noch in einer Kombination von Eigenfett und Implantaten durch.
Was ist denn so gefährlich am Transplantieren von großen Eigenfettmengen?
Im Po-Muskel befinden sich viele Blutgefäße. Und genau dort wird das Eigenfett injiziert. Dadurch können große Blutgefäße perforieren. Dann gelangt das Fett in die Venen und von dort in die Lunge, wo es eine unter Umständen tödliche Fettembolie auslöst.
Lt. Statistik liegt die Mortalitätsrate bei 1:3000. Das ist die höchste Rate unter den ästhetischen Eingriffen.
Mit der kombinierten Methode aus Implantaten für den Volumenaufbau und einer Injektion von kleineren Mengen Eigenfett unter die Haut, mit der die Feindefinition erfolgen kann, liegt ein guter Kompromiss vor. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lasen, und die Sterberate konnte erheblich gesenkt werden, was auf eine gestiegene Sicherheit hindeutet.
Wie stellt sich Ihre Vorgehensweise bei der kombinierten Behandlung dar?
Ich habe mich für eine sichere Methode aus Südamerika, Brasilien, entschieden. Diese wird dort schon seit vielen Jahren praktiziert. Die Vorgehensweise ist folgende:
Silikonimplantate werden über vertikale Schnitte in der Po-Falte ins Gesäß eingesetzt. Das Gute: Die Silikonimplantate sitzen im Muskel und sind beidseitig von Muskelgewebe bedeckt. Dann wird das Eigenfett abgesaugt. Dafür sind die Love Handles am Rücken aber auch die Fettdepots an Hüfte und Bauch gut geeignet. Auch das Oberschenkelfett bietet sich an. Im nächsten Schritt wird das Eigenfett aufbereitet und ist zur Einbringung ins Gesäß für die Feindefinition geeignet. Wichtig zu wissen ist, dass nur ca. 50 % des eingebrachten Eigenfetts auch einheilen. Deshalb injiziere ich immer die doppelte Menge Eigenfett. Mit Silikonimplantaten kann eine deutliche Definition des Pos erzielt werden. Zusätzlich kann mit dieser Methode auch eine bestehende Cellulite gemildert werden. Dadurch wirkt der Po insgesamt noch straffer. Selbstverständlich wird der gesamte Eingriff in Vollnarkose durchgeführt.
Wodurch zeichnen sich Implantate für eine Po-Vergrößerung aus? Und worin liegt der Unterschied zu beispielsweise Brustimplantaten?
Die Hülle von Brustimplantaten ist dicker und insgesamt sind sie auch belastbarer. Anders als bei Brustimplantaten können für den Po auch Implantate mit einer glatten Oberfläche verwendet werden. Dass ein Implantat, das im Gesäßmuskel platziert wird, beim Sitzen verrutscht, ist absolut nicht wahr. Deshalb bewegt es sich beim Trainieren auch mit. Wie ein natürlicher Muskel. Auf Übungen an der Beinpresse sollte jedoch besser verzichtet werden. Aber das gehört bei den meisten meiner Patienten/Patientinnen sowieso nicht zum sportlichen Fitnessprogramm oder zum Bodyforming.
Das Gesäß könnte ja auch trainiert werden. Warum unterziehen sich trotzdem so viele diesem Eingriff?
Die Hypertrophie des Muskels durch kontinuierliches und auch gezieltes Training ist bei jedem Menschen genetisch bedingt begrenzt. Die Vergrößerung eines Muskels unterliegt somit individuellen natürlichen Begrenzungen. Und genau hier setzt die ästhetische Medizin an, um eine Vergrößerung und Formung zu erzielen, die Mutter Natur so nicht vorgesehen hatte. Häufig sind auch Männer in meiner Praxis und sprechen mit mir über das Problem von sehr schmalen Gesäßmuskeln, die sich trotz hartem Training nicht aufbauen und definieren lassen. Der Brazilian Butt Lift ist besten geeignet, um endlich den lang ersehnten „Wunsch-Po“ zu erhalten.
Zu Ihnen kommen auch Männer in die Praxis?
Ja, selbstverständlich. In Mehrheit kommen aber nach wie vor Frauen zu mir. Bei den Männern sind es auch transsexuelle Menschen. Sie haben einfach den Wunsch, mehr weibliche Rundungen zu erhalten.
Eine Frage noch zum Abschluss: Warum führen Sie den Brazilian Butt Lift durch?
Die Sicherheit meiner Patienten und Patientinnen ist für mich mit oberster Priorität verbunden. Alle, die sich mir anvertrauen, sollen das maximale Sicherheitslevel erhalten, das derzeit möglich ist. Für mich hat die kombinierte Methode für einen Brazilian Butt Lift, und das sage ich aus voller Überzeugung, das beste Kosten-Nutzen-Risiko-Verhältnis.
Die Ergebnisse sind von langer Dauer und vor allem auch nachhaltig. Die Gefahr für Komplikationen ist äußerst gering. Ich erwähnte ja bereits, dass Eigenfett nur oberflächlich für die Feindefinition injiziert wird.
Wir bedanken uns für das Interview und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg für Ihre Tätigkeit.